03.09.2025
Historisches Staffelgold für Wengi, Tonazzi, Schaller und Frey
Bericht von Jan Mühlethaler
Was für eine Sensation auf der Leichtathletikanlage des Paraplegikerzentrums in Nottwil. Die von Urs Henggeler gecoachte Staffel des LK Zug stürmte mit Ronja Wengi, Milla Tonazzi, Loisa Schaller und Géraldine Frey in 44,58 Sekunden zum ersten Meisterschaftstitel über 4 mal 100 Meter in der 80-jährigen Geschichte des Vereins. «Historisch» ist heute fast jedes Fussballspiel, wenngleich die Superlative in der Regel an den Haaren herbeigezogen sind. Nicht so im Fall der Sprintstaffel, die am letzten Augustwochenende Aussergewöhnliches geleistet hat. Das Projekt schlummerte seit über fünf Jahren in den Köpfen mancher Leichtathletikcracks des LK Zug. Nur in die Realität umgesetzt werden konnte es bisher nie. Warum? Unter anderem, weil die europäische Spitzensprinterin Géraldine Frey internationalen Einsätzen den Vorzug geben musste. Im Jahr, in dem Géri als Schweizer Nummer 1 an die Weltmeisterschaften nach Tokio reist, passte alles in die dicht befrachtete Agenda.
Hinzu kommt, dass die Weitspringerin Ronja Wengi, die Silbermedaillengewinnerin der Schweizer Meisterschaften, wieder genesen ist und schnell unterwegs ist. Ausserdem zählen die Youngsters Milla Tonazzi und Loisa Schaller zu den Schnellsten ihrer Altersklasse. Tonazzi stand an den U20 EM in Finnland über die 200 Meter gar im Final. Das Quartett verwies den LC Zürich und Lausanne auf die weiteren Plätze und bescherte dem LK Zug eine Goldmedaille, über die auch in 20 Jahren, wenn der Verein sein 100-Jahre-Jubiläum feiert, noch gesprochen werden wird. Zwischen Milla Tonazzi und Géraldine Frey liegen zehn Jahre Altersunterschied und eine Sprinterinnengenration. Da ist Historisches vonstattengegangen – kaum jemand unter den Zugerinnen und Zugern im Stadion, der nicht eine oder auch zwei Freudentränen vergossen hätte.